B5 Dachstuhlbrand
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eingesetzte Kräfte
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Einsatzbericht
Auf einen ruhigen Jahreswechsel folgte ein Großeinsatz für die Reutlinger Feuerwehr
Ausgedehnter Dachstuhlbrand in der Sebastian-Kneipp-Str. 47
01.01.2019 um 03.20 Uhr
Ausgedehnter Dachstuhlbrand in der Sebastian-Kneipp-Str. 47
01.01.2019 um 03.20 Uhr
Nach einem relativ ruhigen Jahreswechsel folgte für die Reutlinger Feuerwehr um 03.20 Uhr der erste Großeinsatz des Jahres 2019. In der Sebastian-Kneipp-Straße 47 brannte ein Dachstuhl in einem 4-geschossigen Wohngebäude in voller Ausdehnung. Die Flammen schlugen beim Eintreffen der Feuerwehr rund 5 m hoch aus dem Gebäude. Verletzt wurde niemand.
Nach dem sehr turbulenten Jahreswechsel von 2017 auf 2018, bei dem die Feuerwehr in den ersten beiden Stunden des neuen Jahres 21 Brände zu löschen hatte, ging es in diesem Jahr vergleichsweise ruhig zu. Zwischen 20.30 Uhr und 01.45 Uhr gingen bei der Reutlinger Feuerwehr „nur“ 5 Meldungen über Mülleimer bzw. Müllcontainerbrände, verteilt auf die Stadtbezirke Mittelstadt, Orschel-Hagen und die Innenstadt ein. Des Weiteren wurde die Feuerwehr 2-mal zum Sichern von Schaufenstern alarmiert.
Um 03.20 Uhr ging dann eine Vielzahl von Notrufen über einen Dachstuhlbrand in der Südstadt, im Bereich der Sebastian-Kneipp-Straße ein. Die Anrufer meldeten eine starke Rauchentwicklung am Dach des Wohngebäudes.
Aufgrund der vielen Notrufe war von einem ausgedehnten Brand auszugehen; aufgrund der Uhrzeit war ebenfalls nicht auszuschließen, dass sich noch eine Vielzahl von Menschen im Gebäude aufhielten und in Gefahr waren.
Die Leitstelle alarmierte die Löschzüge der Berufsfeuerwehr und der Abt. Freiw. Feuerwehr Stadtmitte. Gleichzeitig wurde der Einsatzführungsdienst der Feuerwehr sowie Notarzt, Rettungsdienst und eine Schnelleinsatzgruppe des DRK Kreisverbandes Reutlingen in Marsch gesetzt.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen die Flammen bereits 4 bis 5 m hoch aus dem Dachgeschoss. Der Dachstuhl war bereits durchgebrannt und das Feuer breitete sich in beide Richtungen aus.
Der Einsatzleiter veranlasste umgehend die Räumung des Gebäudes, in dem sich zum Brandzeitpunkt noch rund 30 bis 40 Menschen aufhielten. Gleichzeitig ließ er ein Löschrohr zur Brandbekämpfung unter Atemschutz über den Treppenraum vornehmen. Ein 2. Rohr wurde über die Drehleiter in Stellung gebracht und so die weitere Ausbreitung des Brandes auf das gesamte Dach verhindert.
Nach Eintreffen des 2. Löschzuges ließ der Einsatzleiter über den 2. Treppenraum ein weiteres Rohr vornehmen und die zweite Drehleiter zur Brandbekämpfung in Stellung bringen.
Das Gebäude wurde von mehreren Atemschutz-Trupps der Feuerwehr von oben nach unten nochmals kontrolliert, so dass sichergestellt werden konnte, dass alle Bewohner das Gebäude unversehrt verlassen hatten.
Zur Brandbekämpfung auf der Rückseite des Gebäudes wurden eine weitere Drehleiter und ein Löschgruppenfahrzeug der Abt. Freiw. Feuerwehr Betzingen eingesetzt.
15 Personen mussten vom Rettungsdienst ärztlich versorgt und betreut werden. Gücklicherweise hatte sich niemand verletzt.
Zur Betreuung der Bewohner wurde ein Abrollbehälter-Aufenthalt der Feuerwehr eingesetzt, sodass die betroffenen Bewohner nicht leicht bekleidet im Freien stehen mussten. Wegen des umfangreichen Atemschutzeinsatzes wurden zudem der Abrollbehälter-Atemschutz und Ablösekräfte nachgefordert.
Um 03.50 Uhr konnte war der Brand soweit unter Kontrolle, dass eine weitere Ausdehnung nicht mehr gegeben war.
Von der Feuerwehr Reutlingen kamen 15 Fahrzeuge mit 53 Einsatzkräften zum Einsatz. Zur Sicherstellung des Brandschutzes im Stadtgebiet standen Kräfte der Abt. Freiw. Feuerwehr Stadtmitte und Betzingen sowie eine weitere Drehleiter der Freiw. Feuerwehr Pfullingen in der Feuerwache in der Hauffstraße bereit.
Vom Rettungsdienst und der Schnelleinsatzgruppe des DRK-Kreisverbandes standen ein Leitender Notarzt, ein Notarzt und ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst sowie 27 Helfer mit 12 Fahrzeugen bereit.
Die Polizei hatte die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt.
Die Nachlöscharbeiten dauerten bis kurz nach 05.00 Uhr an. Danach wurde eine Brandwache mit einem Löschgruppenfahrzeug und einer Drehleiter eingeteilt, sodass die ersten Kräfte kurz vor 06. 00 Uhr wieder einrücken konnten. Das Gebäude wird von der Feuerwehr noch belüftet, freigemessen und auf Brandnester kontrolliert.
Nachdem mindestens ein Zimmer derzeit nicht mehr bewohnbar ist, wurde die GWG Reutlingen hinzugezogen, um die Personen in Notunterkünften bzw. Hotels unterbringen zu können.
Zur Brandursache und zur Schadenshöhe können derzeit keine Angaben gemacht werden. Der Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Reutlingen wurde verständigt; er hat die Ermittlungen aufgenommen.
Harald Herrmann
Leitender Branddirektor
Diensthabender Einsatzführungsdienst
Leitender Branddirektor
Diensthabender Einsatzführungsdienst