Rund 30 000 Besucher kamen am vergangenen Sonntag nach Reutlingen, um beim 20. Tag der Sicherheit durch die Innenstadt zu flanieren und sich dabei über die Arbeit der Reutlinger Hilfsorganisationen zu informieren. Die Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte präsentierte sich wie gewohnt an der Reutlinger Stadthalle und nahm auch zusammen mit der Gefahrstoffeinheit an einer Schauübung auf dem Marktplatz teil.
Feuerwehr unmittelbar erleben, das war bei der Abteilung Stadtmitte am Sonntag für alle Interessierten möglich. So boten die Feuerwehrleute auch Fahrten im Korb der Drehleiter an, was vielen Besuchern des Tages der Sicherheit die Gelegenheit bot, nicht nur die Stadthalle aus luftiger Höhe zu erleben. Bei strahlendem Sonnenschein war auch der Ausblick über die Altstadt stets einen Blick wert. Wie ein Feuerwehrangehöriger durften sich dann auch viele Erwachsene fühlen, die im Rahmen von Schauübungen zur Technischen Hilfeleistung selbst in die Persönliche Schützausrüstung der Feuerwehrleute schlüpfen durften: Geschützt durch Einsatzjacke und Helm begleiteten jeweils zwei Besucher zwei erfahrene Feuerwehrleute bei der Arbeit mit hydraulischem Rettungsgerät an zwei Schrottfahrzeugen, die mit Hilfe der Besucher Stück für Stück auseinander geschnitten wurden. Mit dem Federkörner durften die Besucher zugleich testen, wie die Feuerwehr im Ernstfall die Scheiben aus einem Unfallwagen entfernt. Viele Besucher nutzten diese Gelegenheit einmal selbst Hand anzulegen und sich in die Arbeit mit Schere, Spreizer und Stempel einzufühlen.
Am Nachmittag bot auch eine Schauübung der Bevölkerung die Gelegenheit, die Arbeit der Feuerwehr aus nächster Nähe zu beobachten. Angenommen wurde in diesem Jahr ein Gefahrgutunfall: In einem Fass war es zu einer unkontrollierten und unerwarteten chemischen Reaktion gekommen, die austretenden Dämpfe hatten einen mit dem Fass beschäftigten Arbeiter verletzt. Dieser fiel in Ohnmacht und lag in der Nähe des weiter kräftig dampfenden Fasses. Kräfte der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte rückten nun mit einem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug an und gingen zur Menschenrettung unter Atemschutz vor und retteten den Verunglückten, der in der Folge an den DRK-Ortsverein zur weiteren Behandlung übergeben wurde. Anschließend baute die Mannschaft des Löschfahrzeuges einen Not-Dekontaminationsplatz auf und rief die Spezialkräfte der Gefahrstoffeinheit zur Einsatzstelle. Diese gingen kurz darauf in Chemiekalien-Schutzanzügen vor und sicherten das Fass in einem abschließbaren Überfass, ehe die CSA-Träger am Not-Dekon-Platz gesäubert wurden. Der Applaus der Zuschauer war allen an der Übung beteiligten sicher.
Bereits zwei Tage später stand der normale Dienstbetrieb wieder an: Beide Löschzüge der Abteilung Stadtmitte übten dabei am Dienstagabend verschiedene Szenarien aus dem Bereichen Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung. An drei Stationen etwa übten die Besatzungen von drei Löschfahrzeugen drei verschiedene Brandeinsätze hintereinander weg: Einen Küchenbrand, das Absuchen einer verrauchten Wohnung und einen Brand in einer Tiefgarage.
Alexander Thomys