Richtig ins Schwitzen kamen die Angehörigen der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte am vergangenen Dienstagabend. Beim letzten Übungsdienst vor der traditionellen Sommerpause hatten die Zugführer für ihre beiden Löschzüge herausfordernde Einsatzübungen vorbereitet - hinzu kamen die hochsommerlichen Temperaturen.
Der Löschzug I verließ zum Übungsdienst das Wachgelände und fuhr ein ehemaliges Wohngebäude auf dem früheren Betz-Areal an. Dort hatten die Einsatzkräfte zwei vermisste Personen aus einer brennenden Wohnung zu retten - mit Kunstnebel waren die Räumlichkeiten nahezu vollständig vernebelt, um eine entsprechend realistische Übung zu ermöglichen. Nach der Menschenrettung wurde natürlich auch die fiktive Brandbekämpfung über mehrere Rohre vorgenommen - es gab also viel zu tun, um den Brandeinsatz erfolgreich abzuschließen.
Der Löschzug II blieb auf der Feuerwache in der Hauffstraße und führte eine Einsatzübung zur technischen Hilfeleistung durch. Das Szenario war auch hier anspruchsvoll: Ein Auszubildender war auf einem Industriegelände nach Feierabend übermütig geworden und war mit seinem Roller zu schnell unterwegs. Dabei geriet der durch eine Übungspuppe simulierte junge Mann ins Schleudern und rutschte mitsamt seinem Motorrad unter zwei abgestellte Container - dargestellt durch zwei Abrollbehälter der Feuerwehr Reutlingen. Für die ersteintreffenden Kräfte galt es nun zunächst, die Einsatzstelle abzusichern, die Container gegen ein weiteres Wegrollen zu sichern und Maßnahmen zur Ersten Hilfe einzuleiten. Anschließend wurden beide Container mittels pneumatischer Hebekissen angehoben, wobei beide Container parallel auf allen Seiten mit hölzernen Keilen und Balken unterbaut und abgesichert wurden. Gleichzeitig stellten die Einsatzkräfte den Brandschutz sicher und versorgten unter Reanimationsbedingungen die Übungspuppe, die anschließend mit einem Spineboard (Rettungsbrett) unter den Containern gerettet wurde. Die Einsatzkräfte dreier Löschgruppenfahrzeuge hatten dabei alle Hände voll zu tun und nutzten auch das Material des Abrollbehälters-Bauunfall, der unter anderem weiteres Unterbaumaterial an die Einsatzstelle brachte.
Für die Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte endete damit am vergangenen Dienstagabend das erste Diensthalbjahr. Neben den zahlreichen Übungsdiensten absolvierte die Abteilung Stadtmitte im ersten Halbjahr auch rund 150 Einsätze. (ath)