Leistungsübung in Gold erfolgreich abgelegt
Bei der Abnahme der Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Kirchentellinsfurt am vergangenen Wochenende holten auch zwei Mitglieder der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte das Leistungsabzeichen in Gold - der höchsten Stufe. Sie absolvierten die Übungen in einer gemischten Gruppe mit Angehörigen der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Gönningen, die zudem um einen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Sonnenbühl, Abteilung Genkingen, erweitert wurde.
Seit April hatten die Feuerwehrleute jeweils am Sonntagvormittag, sowie mehrmals auch unter der Woche geübt, um sich auf die Abnahme der Leistungsabzeichen vorzubereiten. In einer ähnlichen Zusammensetzung hatte die Gruppe bereits vor einem Jahr das Leistungsabzeichen in Silber erreicht - nun wurde für die Abnahme in Gold geübt. Die Leistungsabzeichen dienen dabei als Motivation, um verschiedene Abläufe und Handgriffe im Feuerwehreinsatz so einzuüben, dass diese verinnerlicht sind und im Ernstfall leicht abgerufen werden können. Die Leistungsübungen gliedern sich dabei in drei Aufgaben: Eine theoretische Prüfung, die bereits am Freitag durchgeführt wurde, sowie in jeweils einen Übungseinsatz im Bereich der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung.
Rennen gegen die Uhr
Bei der theoretischen Prüfung mussten die Feuerwehrleute jeweils 30 Fragen aus insgesamt 90 möglichen Fragen beantworten. Für die Gruppenführer und Maschinisten gab es jeweils eigene Fragebögen. Im Bereich des Brandeinsatzes sieht das vorgegebene Szenario einen Brand in einer Garage vor, der durch ausgelaufenen Kraftstoff entstanden ist. Eine Person ist im angrenzenden Wohngebäude in Gefahr und wartet an einem Fenster auf Rettung. Am Beginn der Übung muss der Angriffstrupp sich innerhalb von zwei Minuten im Fahrzeug mit Atemschutzgeräten einsatzbereit ausrüsten - im Realfall findet dieses Ausrüsten bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle statt. Anschließend geht der Angriffstrupp mit dem ersten Rohr zur Brandbekämpfung vor, während der Wassertrupp die Wasserversorgung vom Hydranten aufbaut und der Schlauchtrupp zusammen mit dem Melder die Menschenrettung per Steckleiter einleitet. Der Gruppenführer muss unterdessen einem der Schiedsrichter, die alle Handgriffe genau überwachen, als fiktiver Leitstelle die Lage vor Ort melden. Anschließend muss der Angriffstrupp einen Schaumangriff vornehmen, während der Wassertrupp ebenfalls Atemschutzgeräte anlegen muss, um als Sicherheitstrupp zu fungieren. Der Schlauchtrupp kümmert sich unterdessen um die gerettete Person. Der Übungsablauf muss dabei exakt eingehalten werden, statt der 30 möglichen Fehlerpunkte bei der Abnahme in Silber sind bei der Stufe Gold nur 20 Fehlerpunkte erlaubt. Für die gesamte Übung stehen maximal acht Minuten Zeit zur Verfügung, auch das erste Rohr muss nach wenigen Minuten in der Garage zur Brandbekämpfung eingesetzt werden.
Im Bereich der technischen Hilfeleistung muss ein Autofahrer mit hydraulischem Rettungsgerät aus einem verunfallten PKW gerettet werden, des weiteren muss die Einsatzstelle abgesichert und ausgeleuchtet werden, der verunglückte Autofahrer muss zudem in Sicherheit gebracht und die Schocklagerung als Maßnahme der Ersten Hilfe durchgeführt werden. Anschließend ist beim Angriffstrupp Fingerfertigkeit gefragt: An einer zweiten Übungsstation gilt es verschiedene Feuerwehrgeräte - ein Schwerschaumrohr, einen Schaummittelkanister, eine Motorsäge und einen Zumischer - mit den richtigen Knoten und einer Feuerwehrleine einzubinden und zudem eine Steckleiter per Mastwurf zu sichern. Auch bei dieser Übung gilt es ein Zeitlimit exakt einzuhalten und möglichst keine Fehler zu machen.
Da die Positionen des Gruppenführers und des Maschinisten in der Gruppe jeweils doppelt vergeben waren, absolvierte die Mannschaft des Löschgruppenfahrzeuges jeweils zwei Durchgänge mit beiden Übungen. Dabei muss jeder Feuerwehrmann alle Positionen kennen und beherrschen, denn die jeweilige Aufgabe der einzelnen Feuerwehrleute wird vor Ort durch die Schiedsrichter ausgelost. In einem Jahr kann jeweils nur eine Stufe des Leistungsabzeichens abgelegt werden.
Ein Dank gilt an dieser Stelle der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Gönningen - die Gönninger Kameraden waren übrigens die Ersten in der Geschichte ihrer Abteilung, die das Leistungsabzeichen in Gold abgelegt haben - sowie den Gastgebern der Freiwilligen Feuerwehr Kirchentellinsfurt, dem DRK-Ortsverein Kirchentellinsfurt-Kusterdingen für die sanitätsdienstliche Absicherung der Leistungsübungen und allen Schiedsrichtern! Insgesamt bestanden in Kirchentellinsfurt 36 Gruppen die verschiedenen Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold, wobei zwei Gruppen die Abnahme nicht bestanden. Allen erfolgreichen Kameraden gilt an dieser Stelle ein herzlicher Glückwunsch!
Alexander Thomys/ Haas