Kaum lag ein ereignisreiches Wochenende mit der Nacht der offenen Tür am Samstag und dem Brandeinsatz am Sonntag hinter der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte, wurde am Dienstag erneut für den Ernstfall geübt:
Der Löschzug I simulierte einen Verkehrsunfall mit Rettung auf dem Übungsgelände der Feuerwache, der Löschzug II übte einen Brandeinsatz in Räumlichkeiten der Bruderhaus-Diakonie in der Oberlinstraße.
Es war eine knifflige Aufgabe, die sich den Angehörigen des Löschzugs I am Dienstagabend stellte: Angenommen war ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Fahrzeugen, wobei ein Auto auf dem Dach liegend in den Graben rutschte. Ein zweites Fahrzeug blieb am Hang stehen und musste gegen ein weiteres Wegrollen gesichert werden, ehe sich die Feuerwehrleute einen Zugang zu den beiden, im auf dem Dach liegenden Fahrzeug, eingeklemmten Personen schaffen konnten. Eine weitere Person war bei dem Unfall aus dem Fahrzeug geschleudert worden und musste von den Feuerwehrleuten gesucht und gefunden werden - was die Aufmerksamkeit schulte, nicht nur auf die Unfallfahrzeuge, sondern auch auf das Umfeld des Unfallortes zu achten. Nachdem das im Graben liegende Fahrzeug mit Rüstmaterial gesichert worden war, wurde das Dach und die Tür mit hydraulischem Rettungsgerät entfernt, um eine Rettung der durch Puppen simulierten Unfallopfer zu erreichen. Parallel kümmerten sich die Feuerwehrleute um die Betreuung und Erstversorgung der Fahrzeuginsassen während der Rettungsarbeiten.
Der zweite Löschzug bekam es derweil in der Oberlinstraße mit einem angenommenen Brandeinsatz im ersten Obergeschoss eines Wohngebäudes für Menschen mit Behinderung zu tun. Mehrere Trupps unter Atemschutz suchten mit abgeklebten Atemschutzmasken - um die geringe Sicht im verrauchten Bereich zu simulieren - mehrere Bewohnerzimmer ab, die diese eigens für die Feuerwehrübung zur Verfügung gestellt hatten. Anschließend wurde die Übung vor Ort intensiv besprochen, um die Besonderheiten des Gebäudes und die Evakuierungspläne zu besprechen. Für die Bruderhaus-Diakonie war die Übung des Löschzugs mit zwei Löschgruppenfahrzeugen, einer Drehleiter und dem Tanklöschfahrzeug zudem eine gute Gelegenheit, um die Vorgehensweise im Brandfall zu erproben und die Arbeit der Brandmeldeanlage zu prüfen. Ein Dank gilt an dieser Stelle der Diakonie und den Bewohnern und Mitarbeitern der Oberlinstraße 32, die diese Einsatzübung in ihren Räumlichkeiten möglich gemacht hatten!
Alexander Thomys