Vielfältige Themen sorgten beim jüngsten Übungsdienst der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte dafür, dass alle Angehörigen der Abteilung ihr Wissen auffrischen, zugleich aber auch Neues lernen konnten. Während der Löschzug I sich der Ersten Hilfe widmete, stand beim Löschzug II die technische Hilfeleistung im Vordergrund: Erprobt wurde eine Tierrettung und der Einsatz des Mehrzweckzuges.
Der Löschzug I hat sich im Rahmen der Erste Hilfe Ausbildung mit den Themen Reanimation, Kleinkindreanimation und den Schnittstellen in der Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst befasst. Eine Rettungsassistentin und eine Neugeborenen-Intensivpflegerin aus den eigenen Reihen der Abteilung sowie ein Notfallsanitäter vom Rettungsdienst des DRK bildeten das perfekte Ausbilderteam in den Anspruchsvollen Themengebieten. Neben den theoretischen Grundlagen konnte an allen Stationen praktisch geübt werden. Gehört die Ausbildung in Herz-Lungen-Wiederbelebung zur Routineausbildung, ist die bei Kleinkindern dann doch etwas ganz anderes. Und schon beim Tragen des Kindes könnte man die Väter und Mütter klar erkennen. Ein eindrucksvoller Abend mit vielen neuen Erkenntnissen und guten Ratschlägen in der Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst bildete eine weitere Station. Hier stand auch der Gegenseitige Austausch mit im Focus. Die Dritte Station befasste sich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, dem Einsatz des Automatischen Elektrischen Defibrillators (AED) und verschiedene Beatmungstechniken. Ein besonderer Dank gilt dabei Fabian Eppler vom hauptamtlichen Rettungsdienst, der in seiner Freizeit den Übungsdienst unterstützte, sowie dem Deutschen Roten Kreuz für die Bereitstellung des Rettungswagens!
Im Löschzug II wurden die Angehörigen der Abteilung Stadtmitte mit zwei verschiedenen Aufgaben konfrontiert. An einer Station wurde der Aufbau und die Handhabung des Mehrzweckzuges (Greifzuges) geübt, der etwa bei der Stabilisierung von Unfallfahrzeugen oder dem ziehen und sichern von Lasten verwendet werden kann. Während dieser Ausbildungsteil aufgrund der begrenzten Zeit hauptsächlich theoretisch besprochen wurde, war bei der zweiten Station praktisches Arbeiten angesagt: Eine Tierrettung wurde simuliert. Dabei wurde angenommen, dass ein durch ein Plüschtier dargestelltes Tier in einer Reifenfelge eingeklemmt war. Durch einen Tierarzt wurde eine Sedierung vorgenommen, sodass ein sicheres Arbeiten im Umfeld des Wildtieres möglich war. Mit den Rettungsmitteln der Feuerwehr von einem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug, dem Kleineinsatzfahrzeug und dem Abrollbehälter Rüst-Kran sollte eine möglichst schonende Rettung durchgeführt werden.
Als Mittel der Wahl erwies sich dabei eine Säbelsäge, wobei auch der Winkelschleifer gute Dienste leistete, um den Stahl schnell und schonend zugleich zu durchschneiden und somit das Tier zu befreien. Während der Trennarbeiten wurde die Felge jeweils mittels der Kübelspritze gekühlt, das Tier zudem mit einer Folie abgedeckt, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Die Felge wurde während des Schneidvorganges zudem stabilisiert, um Vibrationen und damit verbundene Gefährdungen möglichst zu vermeiden. Eine weitere Gruppe probierte den Plasmaschneider aus. Dieser erwies sich auch als effektiv, um die Stahlfelge zu zerschneiden. Allerdings wurde schnell klar, dass die Hitzeentwicklung während des doch recht umfangreichen Schneideinsatzes einer tatsächlichen Rettung von eingeklemmten Tieren oder menschlichen Körperteilen im Wege stehen würde. Mittels der Wärmebildkamera wurden Temperaturen von 220 Grad Celsius festgestellt. Zugführer Wolfgang Popp sah den misslungenen Rettungsversuch - der Teddy war am Ende ziemlich verkohlt - gelassen: "Das Ziel war heute vor allem, mit den verschiedenen technischen Geräten praktisch zu üben. Und aus Fehlern lernt man ja schließlich auch." So kam am Ende der Übung auch noch hydraulisches Rettungsgerät zum Einsatz. Entsprechende Anregungen aus dem Übungsdienst wurden gesammelt: So wird auch der praktische Aufbau des Mehrzweckzuges in diesem Jahr noch in den Übungsdienst einfließen. (ath/cw)