Am vergangenen Dienstag absolvierten die Feuerwehrleute aus der Abteilung Stadtmitte ihren Übungsdienst wieder getrennt in den beiden Löschzügen. Während der Löschzug II im Lehrsaal beschäftigte, war beim Löschzug I Praxis angesagt. Die Beschäftigung mit verschiedenen Sonderlöschmitteln stand auf dem Programm.
Dabei begutachteten die Feuerwehrleute an mehreren Stationen verschiedene Ausrüstungen der Feuerwehr Reutlingen, die bei besonderen Brandeinsätzen eingesetzt werden können. So hält die Feuerwehr Reutlingen etwa zwei Abrollbehälter mit Sonderlöschmitteln vor, den AB Schaum und den AB Pulver. Letzterer ist mit zahlreichen großen Pulverlöschern sowie zwei Pulverlöschanlagen ausgestattet und kann etwa bei Metallbränden effektiv eingesetzt werden. Auf dem Abrollbehälter Schaum sind große Mengen Schaummittel verlastet, ebenso wie ein großes Be- und Entlüftungsgerät. Dessen Aufbau wurde an einer Station besprochen und zugleich auch praktisch geübt.
Auf dem Tanklöschfahrzeug Florian Reutlingen 1/24 sind verschiedene Löschlanzen und Fognails Teil der Beladung. Diese ermöglichen etwa das Löschen von Bränden unterhalb der Dachhaut, indem die Fognails durch die Bleche getrieben werden, ehe feine Düsen die Wasserabgabe ermöglichen. Gelöscht wird dabei durch die Kühlwirkung des Wassers und die Verdrängung des Luftsauerstoffes durch die Dampfbildung. Die Löschlanzen ermöglichen auch die Brandbekämpfung durch geschlossene Türen, wenn die Hitze im dahinter liegenden Raum einen klassischen Innenangriff unmöglich macht. Auch Dehnfugenbrände können durch diese Technik gelöscht werden. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, um mit dem Schlagbohrer die Dehnfuge zwischen den Gebäudemauern zu erreichen, ohne gleich in die gegenüberliegende Hauswand zu Bohren. Zum Vorgehen gehört dabei auch, mittels einer Wärmebildkamera die Brandausbreitung zu erkennen und durch den Einsatz der Löschlanzen eine Brandausbreitung zu verhindern. Anschließend wurde auch das Einschlagen der Löcher und die Wasserabgabe praktisch demonstriert.