Nach dem Mutschelabend und der Hauptversammlung begann die Abteilung Stadtmitte am gestrigen Dienstag wieder mit dem gewöhnlichen Dienstbetrieb. Das neue Jahr begann dabei mit der theoretischen Atemschutzunterweisung, die jeder Atemschutzgeräteträger gemäß der Feuerwehrdienstvorschrift einmal jährlich absolvieren muss.
Wichtige Grundsätze des Einsatzes unter Atemschutz werden dabei wiederholt, damit im Ernstfall alles funktioniert, möglichst ohne zu überlegen. Begonnen wird dabei stets mit der Frage, wann ein Atemschutzgeräteträger überhaupt als solcher in den Innenangriff gehen kann. Hier ist stets jeder Einzelne gefragt, ob er sich den körperlichen und psychischen Belastungen gewachsen sieht, die diese Einsätze zur Brandbekämpfung und Menschenrettung mit sich bringen. Schließlich werden an die Feuerwehrleute dabei hohe Erwartungen gesetzt: Sie müssen in einer gefährlichen Umgebung, häufig aufgrund der Rauchentwicklung bei Nullsicht, einen kühlen Kopf bewahren, die richtigen Entscheidungen treffen und möglichst effektiv vorgehen. Und das mit dem schweren Atemschutzgerät und den Pressluftflaschen auf dem Rücken, was Beweglichkeit und Sicht weiter einschränkt. Häufiges üben gehört hier ebenso dazu wie eine körperliche Grundfitness, auf die jeder Atemschutzgeräteträger achten sollte.
Am Dienstag stand nun also die Theorie auf dem Programm. Atemschutz-Ausbilder Tobias Kress informierte zunächst über einige grundsätzliche Arbeitsweisen und Hinweise, die bei der Feuerwehr Reutlingen eingehalten werden sollten, wie etwa das Arbeiten in der Atemschutzwerkstatt und den richtigen Umgang mit den Atemschutzgeräten und Masken. Anschließend sollten die Atemschutzgeräteträger der Abteilung in sechs Gruppen ausarbeiten, welche Aufgaben und Arbeitsschritte in einem Atemschutzeinsatz erledigt werden müssen. Von den grundsätzlichen Pflichten eines Atemschutzgeräteträgers über die richtige Ausrüstung auf der Anfahrt zur Einsatzstelle, bis hin zu den Gefahren im Einsatz unter Atemschutz und der korrekten Nacharbeitung des Einsatzes - bis hin zur notwendigen Erholungspause und dem wiederherstellen der Einsatzbereitschaft auf der Feuerwache. Die Gruppen- und Zugführer der Abteilung gingen in zwei weiteren Gruppenarbeiten den Fragen nach, wie die Atemschutzüberwachung durchzuführen ist und welche Maßnahmen bei einem sogenannten Atemschutznotfall, wenn als eigene Kräfte im Innenangriff verunglücken, eingeleitet werden müssten. Alle Gruppen präsentierten anschließend ihre Ergebnisse, wobei eventuell Vergessenes von den übrigen Teilnehmern ergänzt wurde.
Das Thema Atemschutz beschäftigte die Abteilung Stadtmitte auch schon am Montagabend: Wolfgang Popp war dabei als Ausbilder auf der Atemschutz-Übungsanlage im Feuerwehrgerätehaus in Oferdingen im Einsatz, wo verschiedene Feuerwehren ihre praktische Wiederholungsübung durchführten. Auch diese ist jährlich für jeden Atemschutzgeräteträger Pflicht, sie soll die körperliche Eignung für den Einsatz unter Atemschutz prüfen. Mit angeschlossenem Atemschutzgerät müssen die Feuerwehrleute hierbei zunächst verschiedene Sportgeräte absolvieren, um sich anschließend durch eine verdunkelte Übungsstrecke mit verschiedenen Hindernissen zu bewegen. Ein weiteres Mitglied der Abteilung Stadtmitte nutzte am Montag die Gelegenheit, diese Wiederholungsübung abzulegen und somit nachzuholen. Sowohl bei dieser praktischen Übung als auch bei der Atemschutzunterweisung ist jeder Geräteträger selbst verpflichtet, darauf zu achten, diese regelmäßig durchzuführen. Und so kamen am Dienstagabend auch zwei Mitglieder der Abteilung Gönningen auf die Feuerwache, um zusammen mit den Kameraden von der Stadtmitte die theoretische Unterweisung durchzuführen.
Alexander Thomys