Einen ungewöhnlichen Anblick gab es am Sonntag für die Besucher der Universitätsstadt Tübingen. Bei eisigen Temperaturen war der Neckar voller Menschen - beim Neckarschwimmen der Tauchergruppe der Feuerwehr Tübingen. Unter den rund 100 Teilnehmern war auch eine Abordnung der Feuerwehr Reutlingen. Mit dabei: Steffen Seitz von der Abteilung Stadtmitte.
Neben seinem Engagement bei der Abteilung Stadtmitte, wo er unter anderem als Gruppenführer fungiert, ist Seitz zugleich Angehöriger der Tauchergruppe der Feuerwehr Reutlingen und als Rettungstaucher und Strömungsretter ausgebildet. Eine umfangreiche Ausbildung, die viel Training erfordert - am Sonntag stand aber doch eher der Spaß und die Kameradschaft mit den anderen Tauchergruppen auf der Tagesordnung. Ins Wasser ging es dennoch: Am Tübinger Campingplatz starteten die Feuerwehrtaucher und weitere Taucher aus der Unistadt, um bis zur Neckarbrücke zu gelangen. Rund 45 Minuten brauchten die Teilnehmer dafür. Mehr als in früheren Jahren, da der Wasserstand des Neckars derzeit niedrig ist.
Statt sich von der Strömung treiben zu lassen, war teilweise ein Fußmarsch durch das Flussbett angesagt, bevor das gemeinsame Vesper den Abschluss bildete und für die Mühen in der Kälte belohnte.
Mit Steffen Seitz und Benjamin Leibssle gehören übrigens zwei Mitglieder der Abteilung Stadtmitte auch der Tauchergruppe an. Kommt es zu einem Einsatz, rücken die Taucher im Rahmen des interkommunalen Wasserrettungszuges zusammen mit den Tauchern der Feuerwehr Tübingen und des DLRG aus. Auch die Abteilung Stadtmitte ist dann involviert und wird zur Wachbesetzung alarmiert. Außerdem rücken Kräfte der Abteilung Stadtmitte für gewöhnlich mit einem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug aus und besetzen das Feuerwehrboot. Zudem sorgen Mitglieder der Abteilung Stadtmitte für den Transport der Taucher zur Einsatzstelle, so dass sich diese schon auf der Anfahrt auf den bevorstehenden Einsatz vorbereiten können.
Seitz und Leibssle übernehmen derweil mit ihrem Fachwissen auch die Wasserrettungsausbildung in der Abteilung Stadtmitte. So gehen die Mitglieder der Abteilung Stadtmitte jährlich mindestens einmal ins Freibad, um für Wasser- und Eisrettungseinsätze gerüstet zu sein. Themen der Ausbildung sind dann unter anderem der richtige Umgang mit dem Wurfsack, der dem zu Rettenden in einem Fluss ermöglicht, eine Leine zu greifen, der Überlebensanzug und das Gerät zur Eisrettung von Verunglückten, die im Winter auf Seen eingebrochen sind.
Alexander Thomys