Einsatzübung bei der Firma Heinrich Schmid

Einsatzübung bei der Firma Heinrich Schmid

Eine verrauchte Lagerhalle, zwei vermisste Mitarbeiter: Vor dieser Aufgabe stand der Löschzug II der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte am vergangenen Übungsdienst. Viele Atemschutzgeräteträger und zahlreiche Schläuche kamen dabei zum Einsatz.

Der Reutlinger Handwerksbetrieb Heinrich Schmid hatte der Abteilung Stadtmitte sein Betriebsgelände für die Einsatzübung zur Verfügung gestellt. Das Szenario: In einer Betriebshalle war es während Arbeiten an einer Müllpresse zu einer Verpuffung gekommen, der an der Presse beschäftigte Mitarbeiter war ebenso vermisst wie ein zweiter Betriebsangehöriger, der sich im Lagerbereich aufgehalten hatte. Eine Nebelmaschine sorgte dafür, dass in der Halle realistische Übungsbedingungen herrschten - etwas sehen konnten die vorgehenden Trupps nur in ihrer unmittelbaren Nähe ober per Wärmebildkamera. Die Angriffstrupps beider Löschfahrzeuge gingen umgehend zur Menschenrettung vor, wobei aufgrund der schieren Größe der Betriebshalle mit einer umfangreichen Schlauchreserve geplant wurde. Erst bei der anschließenden Besprechung zeigte sich, dass der Hallenteil durch eine massive Wand vom restlichen Gebäude getrennt war - das Übungsareal unter guten Sichtbedingungen also eigentlich überschaubar gewesen wäre.

Dementsprechend zügig wurden die beiden vermissten Personen durch die insgesamt vier eingesetzten Atemschutztrupps aufgefunden, während zwei Trupps im Anschluss mit zwei C-Rohren die Brandbekämpfung übernahmen. Mittels der Wärmebildkamera wurden zudem in der Nähe gelagerte Lacke und Fässer unbekannten Inhalts auf ihre Temperatur hin überprüft. Da auf allen Rohren Wasser mitgeführt wurde, war die Übung auch körperlich für die eingesetzten Trupps durchaus anspruchsvoll, zumal die Maschinen, Container und gelagerten Waren nur wenig Raum für ein geordnetes Vorgehen bei Nullsicht ließen. Unterdessen bemühten sich die Gruppenführer mit dem Einsatzleiter, aus den Rückmeldungen der Atemschutztrupps ein Lagebild zu erstellen - einen Feuerwehrplan gab es während der Übung nicht. Über die Drehleiter wurde das Dach des Gebäudes kontrolliert. Die Wasserversorgung übernahm derweil das Tanklöschfahrzeug, um den Busverkehr auf der Straße während der Übung nicht zu beeinträchtigen. Nachdem die beiden Vermissten gerettet und der angenommene Brand gelöscht war, wurde das Übungsende angezeigt - und die LKW-Tore geöffnet, was für ein schnelles Ende des Kunstnebels sorgte. Nun konnten die Atemschutzgeräteträger ihr Vorgehen nochmals Revue passieren lassen und Verbesserungsmöglichkeiten für die Zukunft besprechen. Hierzu bot die Übung eine gute Gelegenheit, nachdem vor allem ein Augenmerk auf das richtige Vorgehen zur Personensuche im verrauchten Bereich geübt werden sollte.

Zurück auf der Feuerwache galt es dann, die eingesetzten Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen, wobei insbesondere der Flaschentausch an den Atemschutzgeräten und das ersetzen der nassen Schläuche notwendig war. Anschließend folgte der gemütliche Teil des Dienstabends in der Florianstube auf der Feuerwache, dort fanden sich dann auch die Kameraden des Löschzugs I an, die zuvor auf dem Wachgelände die Rettung aus Schächten trainiert hatten.

Ein Dank gilt an dieser Stelle auch der Firma Heinrich Schmid für das Zur-Verfügung-Stellen der Betriebsräume für die Einsatzübung.

Alexander Thomys


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