Das Rote Kreuz besucht die Kinderfeuerwehr

Das Rote Kreuz besucht die Kinderfeuerwehr

Die Jüngsten bei der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte sind zwischen sechs und zehn Jahre alt: Die Mitglieder in der Kinderfeuerwehr-Gruppe. Die Feuerwehr spielerisch kennen zu lernen steht in diesem Bereich der Nachwuchsarbeit im Vordergrund. Die Kinder sollen im Notfall aber auch wissen, wie sie helfen können. Beim Erste-Hilfe-Dienst wurde das am vergangenen Dienstag geübt.

Die sechs Betreuer der 20-köpfigen Kinderfeuerwehr-Gruppe hatten sich dabei externe Hilfe geholt: Sophia Kalt vom Deutschen Roten Kreuz war mit einem Rettungswagen auf die Feuerwache gekommen, um den Kindern zu zeigen, wie der Rettungsdienst arbeitet und welche Möglichkeiten sich im Rettungswagen bieten. In drei Gruppen eingeteilt lernten die Kinder aber noch viel mehr: So wurde im Besprechungsraum das Absetzen eines Notrufes geübt. Ihren Namen nennen, den Unglücksort und die Art des Notfalls zu benennen, die Anzahl der betroffenen Personen und das Warten auf Rückfragen: Die "Fünf Ws" (Wer, wo, was, wie viele, warten auf Rückfragen) beherrschten die Kinder mit etwas Hilfe schon ganz gut. "Die Mitarbeiter in der Leitstelle sagen Euch dann auch, wann ihr auflegen könnt", erklärte Jean-Pierre Herrle den Kindern. Völlig treffend erklärte dann eines der Kinder: "Ob Rettungsdienst oder Feuerwehr - man braucht immer die 112!" Aber auch ein Anruf bei der Polizei ist nie verkehrt - schließlich können die Beamten jeden Notruf auch entsprechend weiterleiten. Am Ende wurde der Notruf nochmal durchgespielt, wobei jedes Kind einen Teil nennen durfte. Zum Schluss wurde nochmal nach der europaweit gültigen Notrufnummer gefragt. "112!", hatte ein Junge die richtige Antwort gleich parat. "Das war ja das Leichteste", lachte daraufhin ein Mädchen. "Das kann ja jeder!" Die Reutlinger Kinderfeuerwehrmitglieder können den Notruf auf jeden Fall - und wissen somit im Notfall, wie sie schnell Hilfe holen können.

Wie es dann weitergeht, erzählte Sophia Kalt den Kindern ganz praktisch am Rettungswagen. Eine für die Kinderfeuerwehrler ganz wichtige Frage beantwortete sie gleich zu Beginn: "Die Eltern dürfen auch im Rettungswagen bei Euch bleiben", erklärte sie den aufmerksam zuhörenden Kids. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, nach der die Kinder ebenfalls fragten, machen die Profis des DRK dagegen nicht - dafür stehen ihnen Geräte zur Verfügung. "Und wenn ich auf der Liege mal pupsen muss?", fragte ein Kind fröhlich. "Dann ist das eben so, da kann man nichts machen", antwortete Kalt schmunzelnd. Anschließend ließen sich die Kinder selbst untersuchen: Die Körpertemperatur, die Sauerstoffsättigung und den Blutdruck prüfte die Rettungsassistentin bei vielen mutigen Freiwilligen und hatte dabei einmal mehr die volle Aufmerksamkeit der Kinder bei sich.

An einer dritten Station war die Stabile Seitenlage gefragt. Von der richtigen Ansprache über die Überprüfung der Atmung bis hin zum korrekten platzieren des Körpers des Bewusstlosen lernten die Kinder alle Schritte kennen und durften sich gegenseitig in die Stabile Seitenlage bringen. Ganz wichtig war den Ausbildern hierbei, dass die Kinder nach der Feststellung der Bewusstlosigkeit den Notruf nicht vergessen - schließlich sind gerade die Kleinen im Ernstfall auf professionelle Hilfe angewiesen. Eine Herausforderung gab es ganz am Schluss der Station, als die Kinder selbst einen Erwachsenen in die Stabile Seitenlage bringen sollten - ganz schön schwierig war das, aber mit vereinten Kräften machbar. Und zugleich eine gute Übung, um die Gemeinschaft zu stärken - denn schließlich soll die Kinderfeuerwehr den Kindern auch das mit auf den Weg geben: Gemeinsam ist man stärker und kann besser helfen!

"Es ist wichtig, dass ihr als Mitglieder in der Kinderfeuerwehr im Ernstfall helfen könnt", gab Kinderfeuerwehrleiter Herrle den Kindern am Ende beim Antreten mit auf den Weg. Verbunden mit einer sanften Ermahnung: "Und seit beim nächsten Mal ein bisschen ruhiger." Nach einer Stunde war der monatliche Kinderfeuerwehrdienst für die Jungen und Mädchen dann beendet. Die Eltern warteten schon vor dem Eingang - und während die Kinder zu Hause vom Dienst erzählten, ging es für die Betreuer auf der Feuerwache gleich weiter: Der Übungsdienst als aktive Feuerwehrleute stand auf dem Programm.

An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmals bei Sophia Kalt vom DRK für ihr Kommen und ihren Einsatz an diesem Abend bedanken!

Alexander Thomys


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