Geschäftiges Arbeiten sah man gestern auf der Feuerwache in der Hauffstraße. In drei Gruppen stand für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte anspruchsvolle Themen auf dem Programm: Eine Wiederholung der Atemschutz-Unterweisung, die jährliche Wiederholungsübung im Chemikalienschutzanzug für die Atemschutzgeräteträger sowie eine Planübung für die Gruppen- und Zugführer der Abteilung.
Wer den ersten Termin für die Wiederholung der Grundsätze im Atemschutz-Einsatz sowie die dazugehörigen Unfallverhütungsvorschriften verpasst hatte, konnte dies an diesem Dienstag nachholen. Ein besonderer Schwerpunkt wurde dabei auch auf die Ausrüstung für den Atemschutz-Notfall gelegt, also für den Fall, dass Feuerwehrleute im Innenangriff unter Atemschutz selbst in Not geraten. Für diesen Fall hält die Abteilung Stadtmitte auf ihrem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug eine spezielle Rettungstasche vor, in welcher ein weiteres Atemschutzgerät transportfähig gelagert ist. Ein Rettungstrupp kann diese Tasche verwenden, um im Falle eines Defektes das Atemschutzgerät zu tauschen, ehe der verunglückte Feuerwehrangehörige aus dem Gefahrenbereich geholt wird. Für einen kräfteschonenden Transport steht dabei ein spezieller Tragesack zur Verfügung, in welchem der betroffene Feuerwehrangehörige getragen oder gezogen werden kann. Sobald sich ein Trupp im Innenangriff unter Atemschutz befindet, muss für diesen ein Sicherungs- oder Rettungstrupp zur Verfügung stehen. Diese Aufgabe übernehmen im Regelfall nachrückende Kräfte der Abteilung Stadtmitte im Löschzug für die Berufsfeuerwehr. Erst bei größeren Einsätzen kommen speziell ausgebildete Atemschutznotfalleinheiten zum Einsatz, welche in Reutlingen aus Kräften der Abteilungen Freiwillige Feuerwehr Betzingen und Sondelfingen gebildet wird.
Der überwiegende Teil der Atemschutzgeräteträger, also der Feuerwehrleute, die im Einsatz ein solches Atemschutzgerät mit Pressluftflaschen anlegen dürfen, übten am Dienstagabend den Einsatz im Chemikalienschutzanzug (CSA). Sowohl das Anlegen, als auch das Arbeiten in diesen speziell für Gefahrguteinsätze konzipierten Anzügen erfordert ein regelmäßiges Training und eine gewisse Gewöhnung an diese besondere Schutzkleidung. Angesprochen wurden dabei auch einige grundsätzliche Regeln: So sollte der CSA beispielsweise nur mit langer Kleidung angezogen werden und die Atemschutzmaske beim Anlegen nicht um den Hals gehängt werden. Auch das Funken über die Sprechgarnitur am Helm ist gewöhnungsbedürftig, sodass die Gruppe der Atemschutzgeräteträger im Übungsdienst noch weiter geteilt wurde: Diejenigen, die bisher nur wenig Erfahrung im Umgang mit den CSAs hatten, wurden genauer instruiert, während die erfahreneren Kräfte der Abteilung Stadtmitte direkt das Anlegen und Bewegen im CSA üben konnten. Am Ende galt es dann, die gebrauchten Schutzanzüge und die Atemschutzgeräte aufzuräumen und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen.
Für die Gruppen- und Zugführer der Abteilung Stadtmitte ging es indes in den Planübungsraum. Dort können anhand einer Modellstadt verschiedene Einsatzszenarien theoretisch besprochen werden, wobei etwa die Fahrzeugaufstellung anhand von kleinen Modellen auch praktisch dargestellt werden kann. Wiederholt wurde dabei unter anderem das richtige Vorgehen im Fall einer ausgelösten Brandmeldeanlage. Kommt es im Falle eines Folgeeinsatzes zu einem solchen sogenannten Alarm über BMA, sind es gegebenenfalls die Kräfte der Abteilung Stadtmitte, die hier an erster Stelle gefragt sind. Welche Maßnahmen bei der Kontrolle zu treffen sind, welche Informationen die Leitstelle abfragt und wie das Objekt an die Eigentümer übergeben wird, wurde am Planspiel besprochen.
Alexander Thomys
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