Kunstnebel hüllt das Brenz-Gemeindehaus ein

Kunstnebel hüllt das Brenz-Gemeindehaus ein

Das ehemalige Brenz-Gemeindehaus der evangelischen Kirche war am
vergangenen Dienstag das Ziel des Löschzugs II der Freiwilligen
Feuerwehr Stadtmitte. Angenommen wurde ein Brand in dem verschachtelten
Gebäude, welches zum Abriss freigegeben wurde. Beim Eintreffen fand
Einsatzleiters Joachim Stiegele eine Person auf dem Balkon vor, vier
weitere Personen wurden im ehemaligen Gemeindehaus vermisst.

Da die Person auf dem Balkon zunächst nicht gefährdet war, wurde der
Angriffstrupp des ersten Löschgruppenfahrzeugs umgehend zur
Menschenrettung durch den Haupteingang in das mit Kunstnebel verrauchte
Gebäude geschickt. Dabei war die Vernebelung so stark, dass der Trupp
unter Atemschutz selbst im Kriechgang den Boden oder die Wände nicht
sehen konnte, sondern sich nur an diesen entlang tasten konnte.
Tatsächliche Nullsicht, wie sie auch bei einem Brandereignis im
Ernstfall jederzeit vorkommen kann. Langsam begann der Trupp das
Erdgeschoss zu kontrollieren, während der Wassertrupp des Löschfahrzeugs
vor dem Gebäude die Wasserversorgung über einen Unterflurhydranten
sicherstellte. Anschließend legte auch dieser Trupp schwere
Atemschutzgeräte an und ging ebenfalls zur Menschenrettung durch den
Haupteingang in das Brenz-Gemeindehaus vor.

In der Folgezeit stellt die nachgerückte Drehleiter einen zweiten
Rettungsweg per Anleiterbereitschaft sicher. Die Mannschaft des neuen
Mittleren Löschfahrzeugs (MLF) übernahm die Rettung der Person vom
Balkon über eine tragbare Leiter und schickte in der Folgezeit zwei
weitere Trupps unter Atemschutz in den ersten Stock vor. Dorthin hatte
sich bis dahin auch der Angriffstrupp des ersten Löschgruppenfahrzeugs
vorgearbeitet. Durch den massiven Einsatz von Atemschutztrupps im
Innenangriff konnten die vier Kanister, welche die zu rettenden Personen
darstellten, zügig gefunden und nach draußen gebracht werden. Besonders
wirkungsvoll war der Einsatz der Trupps im Innenangriff, da diese sich
über die mitgeführten Schlauchleitungen und eine Absprache der
Truppführer orientieren konnten, um nicht dieselben Räume mehrfach
abzusuchen. Nachdem alle Personen gerettet worden waren, galt es die
Nebelmaschine abzuschalten und die Fenster für Lüftungsmaßnahmen
vorzubereiten.

Trotz der hohen Temperaturen am Dienstagabend lief die Einsatzübung
zügig ab. Dass der Löschzug II in den vergangenen Übungsdiensten das
Thema Brandeinsatz immer weiter vertieft hat, zeigte dabei die
gewünschte Wirkung auf das routinierte Vorgehen in der abschließenden
Einsatzübung.

Personenrettung aus Lastkraftwagen

Die Angehörigen des Löschzugs I der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte
waren zugleich auf dem Wachgelände tätig. Im Rahmen eines Übungsdienstes
zur technischen Hilfeleistung wurde insbesondere das Vorgehen zur
Rettung von Personen aus verunglückten Lastwagen geübt. Verschiedene
Vorgehensweisen, wie etwa der Einsatz einer mobilen Rettungsplattform
oder dem Rettungsbrett, wurden ausprobiert und besprochen. Außerdem
kamen die Einsatzgrundlagen bei Verkehrsunfällen zur Sprache, wie etwa
die Ordnung des Raumes und die Rettungsgrundsätze. Auch die
verschiedenen Geräte zur technischen Rettung, die hydraulischen
Rettungsgeräte oder auch die Ausrüstung des Abrollbehälters Rüst/Kran
wurden getestet und die richtige Handhabung geübt.

Alexander Thomys


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