Dieses Übungsszenario hatte es in sich: Ein verunfallter Pkw hängt über einer Mauerkante, ein zweites Auto liegt auf dem Kopf im danebenliegenden, abschüssigen Graben. Drei Personen gilt es aus den Fahrzeugen zu befreien. Der Löschzug II der Abteilung Stadtmitte stellte sich dieser Aufgabe beim jüngsten Übungsdienst auf dem neuen Übungsgelände auf der Feuerwache in der Hauffstraße.
Mittels einer Konstruktion aus Holzbalken und Metallstützen, die auf dem Abrollbehälter Bauunfall zur Einsatzstelle gebracht wurden, sicherten die Feuerwehrleute zunächst den über der Mauer hängenden Pkw gegen ein Abrutschen ab. Gleichzeitig wurde das Fahrzeug unterbaut und vom Hang her gesichert, um es möglichst bewegungsunfähig zu machen. Dies ist wichtig, um im Ernstfall verletzte Personen durch weitere Erschütterungen und Bewegungen nicht weiter zu verletzen. Erst nach dieser Sicherung des Fahrzeugs gegen ein weiteres Abrutschen oder Runterfallen konnte sich ein Feuerwehrmann Zugang zum Pkw verschaffen und die Patienten als sogenannter innerer Retter betreuen.
Parallel zu diesen Sicherungsaufgaben wurde eine Rettungsplattform aufgebaut, um einen Zugang zu der in der Luft schwebenden hinteren Fahrzeugtür zu schaffen. Über diese Plattform wurde anschließend mit hydraulischem Rettungsgerät erst die hintere Tür, dann die B-Säule und zu guter Letzt auch die Fahrertür entfernt. Über diesen nun geschaffenen großen Zugang konnte der Verletztendummie mittels eines Spinboards schonend aus dem Fahrzeug gerettet werden. Parallel sicherten weitere Einsatzkräfte den überschlagenenen Wagen und retteten den Unfallfahrer aus dem zweiten Pkw.
Insbesondere die Sicherung des kippenden Fahrzeugs gestaltete sich schwierig und nahm einige Zeit in Anspruch. Auch die Koordination der Einsatzkräfte aus dem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug, dem Tanklöschfahrzeug und einem Wechsellader stellte für den Zugführer und den Gruppenführer des HLFs eine gewisse, nicht alltägliche Herausforderung dar. Immer wieder zeigte sich, wie wichtig eine solche komplexe Übung im Bereich der Technischen Hilfeleistung ist, da dies für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr auch eine besondere Lage darstellt, die im Einsatzgeschehen glücklicherweise eher selten auf die Feuerwehrleute zukommt.
Eine weitere Besonderheit stellte am Dienstagabend der Besuch von Jochen Heid dar. Der Reutlinger Videojournalist filmte die gesamte Einsatzübung und wird uns damit eine Nachbearbeitung am bewegten Bild ermöglichen.
Auch die hier veröffentlichten Fotos der Einsatzübung machte Jochen Heid, dem wir für sein Engagement an dieser Stelle nochmals danken wollen.
Alexander Thomys
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