Am gestrigen Dienstag stand ein Maschinistendienst für die Abteilung Stadtmitte an. Im Rahmen der jährlich zu wiederholenden Unterweisungen stand dabei die praktische Ausbildung am Gabelstapler sowie am Teleskoplader im Mittelpunkt. Doch auch abseits der Übunsgsfahrten herrschte auf der Feuerwache einmal mehr viel Betrieb.
Neben einer theoretischen Unterweisung in die Unfallverhütungsvorschriften ist bei der Feuerwehr auch eine jährliche Wiederholungsübung im praktischen Betrieb von Gabelstapler und Teleskoplader notwendig. Diese praktische Übung führten gestern die Feuerwehrleute aus der Stadtmitte sowie aus der Gefahrstoffeinheit durch. Dabei galt es gestern Paletten mit verschiedenem Gewicht aufzunehmen, sicher zu transportieren und auf dem Gerätewagen-Transport zu verladen. In Gitterboxen und auf Holzpaletten werden bei der Feuerwehr Reutlingen die verschiedensten Einsatzmittel gelagert - von gefüllten Sandsäcken für Hochwassereinsätze bis hin zu Holzbalken als Rüstmaterial und fertige Kettensägen-Sets für Sturmeinsätze. Kommt es zu solchen Schadensereignissen, die zahlreiche Einsatzstellen im ganzen Stadtgebiet mit sich bringen können, ist die Abteilung Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr unter anderem für die Logistik zuständig und bringt das benötigte Material zu den Einsatzkräften vor Ort.
Neben dem Gabelstapler und dem 2014 beschafften Teleskoplader des Herstellers Manitou stehen der Abteilung Stadtmitte hierfür drei Wechselladerfahrzeuge, der Gerätewagen-Transport sowie einen Mannschaftstransportwagen mit Ladepritsche (1/19-2) zur Verfügung. Auch der Gerätewagen-Dekontamination der Gefahrstoffeinheit ist so ausgelegt, im Bedarfsfall schnell umgeladen zu werden. Hierfür ist das Material, dass zum Aufbau einer Dekontaminationsplatzes benötigt wird, auf rollfähigen Transportwägen verlastet. Werden diese ausgeladen, kann der Laderaum über die Ladebordwand mit anderen Einsatzmitteln beladen werden. Außerdem verfügt die Gefahrstoffeinheit über einen weiteren Mannschaftstransportwagen mit Ladepritsche. Auch auf diese Fahrzeuge kann die Abteilung Stadtmitte im Ernstfall für Logistikaufgaben zurückgreifen.
Um während den einzelnen Ausbildungsfahrten auf Gabelstapler und Manitou keinen allzu großen Leerlauf entstehen zu lassen, waren als weitere Übungsstationen für die Maschinisten der Abteilung ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug zur Pumpenbedienung, der Ladekran des Gerätewagens-Transport und die Drehleiter der Berufsfeuerwehr - die bekanntlich in Kürze der Abteilung Stadtmitte zugewiesen wird - aufgestellt. Neben den Maschinisten nutzten auch zahlreiche weitere Mitglieder der Abteilung den Dienst, um sich etwa am Aufbau des Wasserwerfers und der Krankentrage am Korb der Drehleiter zu üben. Auch das zügige Anlegen von Atemschutzgeräten, die an den jeweiligen Sitzplätzen im Fahrzeug ein Anlegen von Atemschutz bereits auf der Anfahrt ermöglichen, wurde bei dieser Gelegenheit wiederholt.
Vier Einsätze am Montag
Wie wichtig das regelmäßige Üben ist, hatte sich zuletzt am Montag gezeigt: Nachdem zuvor einige Tage Ruhe herrschte, wurde die Abteilung Stadtmitte zum Wochenbeginn gleich drei Mal alarmiert, hinzu kam noch ein Folgeeinsatz. Jeweils gegen 16 und 20 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Fassadenbrand bei einer Firma in der Hauffstraße gerufen. Dort hatte ein Mitarbeiter zuvor versucht, Unkraut mit einem gasbefeuerten Abflammgerät zu entfernen. Dabei waren Teile der Fassade in Brand geraten. Die Abteilung Stadtmitte unterstützte die Berufsfeuerwehr jeweils mit einem Hilfeleistungs- und Löschgruppenfahrzeug und übernahm mit dem MTW-Pritsche den Materialtransport. Außerdem besetzten weitere Kräfte der Abteilung die Feuerwache für etwaiige Folgeeinsätze: Was an diesem Montag einmal mehr auch notwendig wurde. Denn schon auf der Anfahrt zum ersten Einsatz wurden Angehörige der Abteilung Stadtmitte auf einen Motorradunfall aufmerksam. Die Feuerwehrleute leisteten Erste Hilfe. Anschließend rückten weitere Kräfte von der Feuerwache aus mit dem Vorausrüstwagen aus und unterstützten die Rettungsmaßnahmen.
Hierzu heißt es im Polizeibericht: Zu dem Verkehrsunfall ist es am Montagnachmittag in der Bantlinstraße gekommen. Der Unfall unter Beteiligung eines Motorradfahrers ereignete sich gegen 16.30 Uhr, in Fahrtrichtung Tübingen. Auf Höhe des Festplatzes Bösmannsäcker musste der Lenker eines VW Touran verkehrsbedingt stark abbremsen. Dies kam für einen dahinter gefahrenen Lenker einer Ducati zu unerwartet. Dieser bremste so abrupt ab, dass er vornüber vom Motorrad geschleudert und beim Sturz auf die Straße schwer verletzt wurde. Die Ducati rutschte über die Fahrbahn weiter und prallte gegen den VW. Der Rettungsdienst brachte den Verletzten in ein Krankenhaus. Sein Zweirad war nicht mehr fahrbereit und musste geborgen werden. Der Sachschaden wurde auf 3000 Euro geschätzt.
Am späten Abend gegen 22.45 Uhr folgte der nunmehr vierte Alarm am Montag, als der integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst Brandgeruch aus einem Reutlinger Stadtteil gemeldet wurde. Der erweiterte Löschzug der Berufsfeuerwehr und der Abteilung Stadtmitte rückte aus, ein Schadensfeuer konnte aber glücklicherweise nicht festgestellt werden.
Alexander Thomys