Einen arbeitsreichen Dienstag erlebte die Abteilung Stadtmitte gestern: In der Nacht zum Dienstag sowie am Morgen wurden die freiwilligen Feuerwehrleute zu zwei Einsätzen gerufen, am Abend stand dann ein intensives Übungsprogramm auf der Feuerwache in der Hauffstraße an.
In insgesamt fünf Gruppen teilten sich die Feuerwehrleute ein, wobei der Schwerpunkt der Ausbildung auf den Rettungsgeräten lag: So wurden etwa die tragbaren Leitern der Feuerwehr, die Schiebeleiter sowie die vierteilige Steckleiter, immer wieder in wechselnden Positionen der Mannschaft am Übungsturm aufgestellt. Mit diesen tragbaren Leitern können die Feuerwehrleute bis ins dritte Obergeschoss eines Wohnhauses vordringen. Vor allem in eng bebauten Wohngebieten kann es vorkommen, dass die Drehleitern der Feuerwehr keine Möglichkeit haben, bis an das betroffene Gebäude heranzukommen - dann sind die tragbaren Leitern gefragt, um Personen aus höheren Stockwerken zu retten oder um bei den Löscharbeiten als Angriffs- und Rettungsweg für die Angriffstrupps der Feuerwehr zu dienen. Das sichere Handhaben der Leitern beim Aufstellen muss immer wieder geübt werden - damit die Handgriffe im Ernstfall sitzen.
Ist genügend Platz vorhanden, kommt die Drehleiter zum Einsatz, die bei einer Entfernung von zwölf Metern noch eine Höhe von 23 Metern am Gebäude erreicht. Auch mit diesem Fahrzeug beschäftigte sich eine Gruppe der Abteilung Stadtmitte, wobei am gestrigen Abend mit der Drehleiter Florian Reutlingen 30/33 geübt wurde - diese Drehleiter gehört derzeit noch zum Löschzug der Berufsfeuerwehr, soll in Kürze aber an die Abteilung Stadtmitte für den zweiten Löschzug weitergegeben werden. Im Einsatz müssen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte ohnehin schon immer mit der Drehleiter der Berufsfeuerwehr arbeiten können - gestern stand die Bedienung des Leiterkorbes im Mittelpunkt des Übungsdienstes, denn in den Einstellmöglichkeiten gibt es hier einige Unterschiede zwischen der 30/33 und der Drehleiter der Abteilung Stadtmitte, Florian Reutlingen 1/33.
Gasaustritt im Reithausweg
Noch höher als die Drehleitern kann im Ernstfall die Arbeitsbühne des Teleskopmastes Florian Reutlingen 30/35 reichen - auch mit der Bedienung dieses Fahrzeugs beschäftigten sich die Feuerwehrleute der Stadtmitte. Die Hubarbeitsbühne kann bis zu 42 Meter Höhe erreichen. Bei Löscharbeiten kann der TM 42 vom Boden aus gesteuert werden, auch die Bedienung für die Löschwasserwerfer funktioniert ferngesteuert. Als Rettungsgerät kann der Teleskopmast zudem mit einer Krankentrage sowie mit einer speziellen Trage für schwergewichtige Patienten ausgerüstet werden. Auch die Rettung von Rollstuhlfahrern ist über die Arbeitsbühne möglich. Die Gruppen- und Zugführer bildeten am Dienstag zudem eine eigene Gruppe, um die neue Software im Einsatzleitwagen in Augenschein zu nehmen.
Bereits am Dienstag-Morgen gegen 2.50 Uhr war die Abteilung Stadtmitte bei einem Gasaustritt in der Römerschanze gefordert. Auf einer Baustelle im Reithausweg war es zu einer Leckage an einer Gasleitung gekommen, weshalb die Berufsfeuerwehr zunächst mit dem Alarmstichwort "Gasgeruch" alarmiert wurde. Nachdem die Kräfte der Berufsfeuerwehr einen tatsächlichen Gasaustritt feststellen konnten, wurde die Abteilung Stadtmitte sowie die Gefahrstoffeinheit nachalarmiert. Das Tanklöschfahrzeug 1/24 sowie das Hilfeleistungs- und Löschgruppenfahrzeug 1/46-1 der Abteilung Stadtmitte übernahmen anschließend den Brandschutz und leuchteten die Einsatzstelle aus. Um die schweren Eisenplatten zu heben, welche die Baustelle abdeckten, wurde zudem der Gerätewagen-Transport nachgefordert, dessen Kran die Platten anheben konnte. Die Gefahrstoffeinheit rückte zudem mit Bedienpersonal für den Abrollbehälter Gefahrgut nach. Nachdem die Gasleitung geschlossen worden war, ging die Gaskonzentration rasch zurück. Die Baustelle wurde an die Fair Energie und das Bauunternehmen übergeben. Am Morgen folgte kurz nach acht Uhr der nächste Alarm: Die Brandmeldeanlage in einem Gebäude der Firma Bosch hatte ausgelöst. Durch die Werkfeuerwehr des Unternehmens konnte aber rasch Entwarnung gegeben werden.
Alexander Thomys
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