Löschwasser aus dem Tank

Löschwasser aus dem Tank

ENINGEN. Zur gemeinsamen Großübung der Feuerwehren Eningen, Metzingen und Reutlingen beim Naturfreundehaus Eningen rückten am Dienstagabend rund 40 Rettungskräfte mit Blaulicht an. Die Ausgangs- und Sachlage erklärte Eningens Feuerwehrkommandant Boris Goller so: »Wir gehen davon aus, dass im Jugendraum des Untergeschosses Lösungsmittel verpufften.


Ein Brand entstand. Bei der Flucht von zwei Jugendlichen mit leichten Brandverletzungen wurde die Tür nicht verschlossen, deshalb breitete sich Rauch im ganzen Treppenhaus bis hinauf zu den Schlafräumen aus. Vier Personen wurden in den Räumen des Obergeschosses eingeschlossen«.

Im abgelegenen Naturfreundehaus hat es nach Gollers Angaben noch nie eine Übung gegeben. Dass die Sache aber durchaus »realistisch« ist, davon ist der Naturfreunde-Vorsitzende Bernd Gitt überzeugt. »Schließlich sind wir das Jahr über mit Schülern, Gruppen und Institutionen gut ausgelastet«, sagt er.

Während drei Feuerwehrfahrzeuge mit insgesamt 5 000 Liter Löschwasser beim Naturfreundehaus vorfuhren, brachte das vierte – aus Reutlingen kommend – gar einen Tank mit 4 000 Litern mit. Ob das mit der Löschwasserversorgung einwandfrei funktioniert, wollten die Retter schon genau wissen. Denn, so hebt Goller hervor: »Wasser für den Rückzug der Feuerwehrleute muss immer bleiben, egal ob der Brand vollständig gelöscht ist oder nicht.«

Damit erinnerte er an einen verheerenden Gebäudebrand in Tübingen, bei dem Feuerwehrleute bei einem Innenangriff ums Leben gekommen waren, weil ein Schlauch geplatzt war. »Aus Fehlern müssen wir lernen«, betont der Kommandant. So musste beim Einsatz am Dienstagabend in Kürze zusätzlich eine 550 Meter lange »Wasserleitung« gelegt werden. Gleichzeitig wurden bereits die »Verletzten« – dargestellt von der Jugendfeuerwehr Eningen – vom Rettungsdienst des DRK Eningen versorgt.

Das Feuerwehrfahrzeug mit ausfahrbarer Leiter stand für den Fall der Fälle ganz nah am Gebäude. »Wenn eine Leiter gebraucht wird, kann man kurzfristig und schnell agieren«, so Goller.

Zweimal im Jahr gebe es Großübungen dieser Art. »Der Aufwand ist groß«, sagt der Kommandant, doch es lohne sich. »Bei manchen Objekten geben wir den Eigentümern im Anschluss an eine Übung Ratschläge, wie das Gebäude für den Notfall besser gerüstet oder von vornherein sicherer gemacht werden kann.«

Zufrieden zeigte sich Boris Goller nach gut zwanzig Minuten: »Das ging besser und schneller als vermutet.« Allerdings gibt es bei jeder Übung auch eine Manöverkritik: »Im Nachhinein kommen alle noch einmal zusammen, um den Ablauf zu besprechen«, erklärt er. (quelle:GEA.de VON PATRICIA KOZJEK)


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