Bericht zur Abteilungsversammlung

Bericht zur Abteilungsversammlung

Abteilungskommandant Christoph Haas wurde jüngst auf der Versammlung der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte der Feuerwehr Reutlingen von den anwesenden Feuerwehrleuten eindeutig im Amt bestätigt. Vor fünf Jahren war Haas erstmals zum Abteilungskommandanten gewählt worden - viel hat sich seither in der Abteilung Stadtmitte getan. Und so war auch das vergangene Jahr - obwohl sich das Einsatzniveau im Vergleich zum durch Hochwasser und Hagelsturm geprägten Jahr 2013 reduzierte - für die freiwiligen Feuerwehrleute in der Kernstadt ein ereignisreiches.


Insbesondere die Weiterbildung stand im Fokus der Frauen und Männer aus der Stadtmitte. Vor allem der abteilungsinterne Lehrgang Patientenorientierte technische Rettung verbesserte die Fähigkeiten der Feuerwehrleute beim Einsatz nach Verkehrsunfällen, insbesondere wenn schweres Gerät zur Befreiung eingeklemmter Personen benötigt wird. Im Zentrum der Bemühungen steht dabei nicht nur die Rettung an sich, sondern auch die adequate Betreuung der Unfallopfer. So kümmert sich zwar zumeist der Rettungsdienst um die medizinische Versorgung der eingeklemmten Personen, ihm zur Seite steht künftig aber auch ein Feuerwehrmann, der aus dem Fahrzeuginneren heraus die technische Rettung unterstützt und den Patienten über die notwendigen Maßnahmen informiert und ihn gegebenenfalls vor Glassplittern und ähnlichem schützt. Ihren hohen Leistungsstand bei derartigen Lagen bewies die Abteilung bei einer großen Doppelzugübung, bei der ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten auf der Zufahrt zum Reutlinger Wertstoffhof simuliert werden konnte. Die Bedingungen dort ähnelten einer realen Lage auf öffentlichen Straßen: 

Die Feuerwehrleute mussten mit dem Platz auskommen, den die Straßenfläche bot.
Dass die Abteilung aber auch bei Brandeinsätzen effektiv arbeiten kann, das bewiesen die Feuerwehrleute bei einer weiteren Doppelzugübung in der ehemaligen Gerberschule. Das große Areal erwies sich dabei als ideales Übungsobjekt, indem nicht nur die Suche nach vermissten Personen in einem verrauchten Bereich unter Atemschutz geübt werden konnte, sondern auch der effektive Aufbau der Wasserversorgung, das Arbeiten mit der Drehleiter sowie die Koordination zwischen mehreren Fahrzeugen der beiden Löschzüge der Abteilung. Selbstverständlich wurden die Feuerwehrleute auch in Sachen Erste Hilfe unterwiesen, dabei wurden alle Feuerwehrangehörigen auch in den Umgang mit Automatischen Elektrischen Defibrilatoren (AEDs) eingeführt. Seit einiger Zeit werden solche AEDs, die im Notfall auch von Laien sicher zu bedienen sind, öffentlich zugänglich im Stadtgebiet angebracht. Auch die Feuerwehr führt diese lebensrettenden Geräten auf mehreren Löschgruppenfahrzeugen mit.
Gefordert waren die Freiwilligen Feuerwehrleute aber auch bei zahlreichen Einsätzen - insgesamt war die Abteilung Stadtmitte bei 243 Einsätzen mit dabei. Den Großteil der Einsätze bildeten Alarme nach ausgelösten Brandmeldeanlagen, die sich zu meist als Fehleinsatz oder als technische Defekte herausstellten, davon gab es ganze 72 Stück. 71 Mal wurde die Abteilung zur Wachbesetzung in die Feuerwache alarmiert.
Dies geschieht, um bei Einsätzen der Berufsfeuerwehr sicherzustellen, dass die Feuerwehr auch bei eventuellen Folgeeinsätzen rasch reagieren kann. Zu immerhin 17 dieser Folgeeinsätze rückte die Abteilung Stadtmitte aus. 56 Brandeinsätze standen 2014 zu Buche, die allermeisten liefen glimpflich ab oder stellten sich als angebranntes Essen auf dem Herd heraus, bei dem eine Brandausbreitung verhindert werden konnte.
Einige Male war die Abteilung Stadtmitte aber besonders gefordert: Im Januar gab es einen Zimmerbrand in der Wiedereingliederungshilfeeinrichtung Rappersthofen, bei dem eine Bewohnerin durch die Feuerwehr nicht mehr zu retten war. Das Feuer wurde mit einen Rohr abgelöscht und das Zimmer belüftet. In der Metzgerstraße brannte ein Auto in einer Tiefgarage, dieses wurden mit mehreren Rohren bekämpft. Da die Wohnungen im Haus darüber von körperbehinderten Menschen bewohnt werden, mussten diese durch weitere Trupps beruhigt werden. Die restlichen Wohnungen wurden auf Personen kontrolliert.
Wenige Tage später wurde ein Wohnungsbrand in der Liststraße gemeldet.
In einem Mehrfamilienhaus brannten mehrere Zimmer. Das Haus wurde durch die Feuerwehr geräumt und der Brand mit mehreren Rohren und über die Drehleiter gelöscht. Die Bewohner wurden übergangsweise im Abrollbehälter Sozial untergebracht, da es weit unter Null Grad hatte.
Beide Züge der Abteilung waren bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz.
Ende Januar eilten beide Löschzüge nach Orschel-Hagen. In einer Wohnung stand ein Zimmer in Vollbrand. Auch hier wurden zwei Rohre zur Brandbekämpfung über das Treppenhaus und die Steckleiter auf der Rückseite vorgenommen. Im Februar wurden wir durch einen Kellerbrand gefordert. Beim Eintreffen war der Treppenraum eines Mehrfamilienhauses bereits vollkommen verraucht. Ein Trupp ging zur Brandbekämpfung in den Keller vor, ein weiterer sorgte für eine Belüftungsöffnung. In einer Hobby-Werkstatt im Keller brannte ein Regal. Das Feuer wurde abgelöscht und das Haus belüftet.

Ein weiterer Kellerbrand musste im März gelöscht werden. Ein Trockner brannte. Auch hier konnte das Feuer vor einer größeren Ausbreitung gelöscht werden. Kurze Zeit später mussten wir zu einem Zimmerbrand im Geranienweg ausrücken, mehrere Kleidungstücke und Möbel hatten Feuer gefangen. Die Bewohner befanden sich glücklicherweise zu dieser Zeit nicht in der Wohnung. Das Feuer wurde mit zwei Rohren abgelöscht und die Wohnung belüftet.

Der Juli war dabei einer der einsatzreichsten Monate mit 30 Einsätzen.
Darunter ein Küchenbrand in der Ringelbachstraße. Da am Anfang nicht klar war ob sich noch Personen in der Wohnung befanden, wurde eine Menschenrettung über das Treppenhaus und die Drehleiter eingeleitet, parallel dazu die Brandbekämpfung. Wie sich herausstellte waren keine Personen mehr in der Wohnung. Die Wohnung wurde aber durch den Brand so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie erst einmal nicht mehr bewohnbar war.

Eine starke Rauchentwicklung im Altenheim Ringelbach sorgte im August für ein Großaufgebot an Rettungskräften. Ein technischer Defekt in der Stromversorgung machte das gesamte Gebäude stromlos. Da nicht klar war, woher der Rauch kam und ob sich auch noch Personen im Aufzug befanden wurde nach Einsatzplan vorgegangen, woraufhin die gesamte Feuerwehr Reutlingen und einige Nachbarwehren alarmiert wurden und die Einsatzstelle anfuhren. Einige Stunden später konnte der Strom Stück für Stück wieder eingeschaltet werden.

Gut entwickelt hat sich die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte indes personell. Waren zu Jahresbeginn 2014 insgesamt 65 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner bei der Abteilung Stadtmitte im Einsatzdienst, sind es inzwischen 72. Hier zahlt sich unter anderem die Arbeit der Jugendfeuerwehr aus, die in diesem Jahr in Kürze durch eine Kinderfeuerwehr ergänzt wird. Neuzugänge sind dabei auch in Zukunft jederzeit willkommen. Weitere Informationen hierzu gibt es auf www.fwrt-stadtmitte.de .

Ehrungen und Beförderungen

Benjamin Seitz, Markus Häußler und Tobias Kreß sind nun Oberlöschmeister. Joachim Stiegele und Fabian Queisser wurden zu Löschmeistern befördert, während Volkan Yüksel, Benjamin Kaufmann, Julia Weiße und Johannes Merz künftig als Oberfeuerwehrmänner ihren Dienst tun. Feuerwehrmann dürfen sich künftig Lars Löhrer, Marcel Rometsch, Daniele Ruggiero, Robin Schmand, Joao Schneider und Mario Wilske nennen.

Für 55-jährige Dienstzugehörigkeit bei der Feuerwehr Reutlingen wurden Albrecht Reichert und Erich Zieker geehrt. Klaus-Jürgen Hörsch ist seit
35 Jahren bei der Feuerwehr. Thomas Kern und Tobias Kreß sind seit 25 Jahren im Einsatz, Marcel Petersik und Jochen Wurz tun seit 20 Jahren Dienst in der Feuerwehr. Seit 15 Jahren gehören Michael Braun und Marius Gummel zur Feuerwehr Reutlingen.

Für bemerkenswerte 25 Jahre lückenlosen Dienstbesuch wurde Zugführer Wolfgang Popp geehrt. Egon Häußler konnte hier für 22 Jahre geehrt werden. Lückenloser Dienstbesuch heißt hierbei, dass die Feuerwehrleute höchsten bei einem bestimmten Prozentsatz der Übungsdienste entschuldigt fehlen dürfen. 17 Jahre lückenlosen Dienstbesuch schaffte der stellvertretende Abteilungskommandant Markus Haid, Michael Beck und Marcel Petersik kommen auf jeweils 12 Jahre lückenlosen Dienstbesuch.
Michael Braun ist seit elf Jahren stets mit dabei, Kommandant Christoph Haas seit zehn Jahren. Thomas Kern, Benjamin Stangl und Christian Wittel wurden für neun Jahre lückenlosen Dienstbesuch geehrt, Manuel Mahnke, Fabian Queisser, Sebastian Wieder und Joachim Stiegele wurden für fünf Jahre geehrt. Benjamin Kaufmann kommt auf vier Jahre lückenlosen Dienstbesuch, während Carolin Häußler, Maximilian Krohmer, Johannes Merz, Stephan Riehle, Alexander Sautter, Timo Seise und Fabian Wendler seit drei Jahren nie beim Dienst fehlten. Auf zwei Jahre lückenlosen Dienstbesuch kommen Michael Eisele, Julia Nübel, Marcel Rometsch, Steffen Seitz und Alexander Thomys. Björn Bulkowski und Robin Schmand blieben den Übungsdiensten im vergangenen Jahr nie fern.

Alexander Thomys


 

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