Gefordert war die Feuerwehr Reutlingen am gestrigen Dienstag. Gegen 17.30 Uhr löste zunächst die Brandmeldeanlage der Stadthalle aus, woraufhin der Löschzug der Berufsfeuerwehr ergänzt durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte ausrückte.
Vor Ort stellte sich heraus, dass die Anlage einen Täuschungsalarm verursacht hatte. Noch während der Löschzug auf Rückfahrt war, wurden die zur Wachbesetzung eingeteilten Feuerwehrleute der Abteilung Stadtmitte zu einem Folgeeinsatz alarmiert. Eine unklare Brandmeldung in der Reutlinger Wörthstraße wurde nun von den Kräften der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Drehleiter, die vom Einsatz in der Stadthalle abgerufen wurde, abgearbeitet. Vor Ort konnte kein Brand festgestellt werden, der Flammenschlag aus einem Kaminofen war von einer Anruferin fehlgedeutet worden.
Bei diesem Fehleinsatz blieb es aber nicht: Noch während die beiden Löschgruppenfahrzeuge der Abteilung Stadtmitte auf Anfahrt in die Wörthstraße waren, wurde per Notruf an die europaweite Notrufnummer 112 ein Dachstuhlbrand in Mittelstadt gemeldet. Dorthin rückte nun der Löschzug, der zuvor zur Stadthalle angefahren war, sowie die Abteilung Mittelstadt der Freiwilligen Feuerwehr aus. Zudem wurde die Abteilung Betzingen der Freiwilligen Feuerwehr nachalarmiert - die Betzinger Drehleiter unterstützte die Kräfte in Mittelstadt, während die weiteren Fahrzeuge der Abteilung zur Sicherstellung des Brandschutzes auf die Hauptfeuerwache in der Reutlinger Hauffstraße einrückten. Kurze Zeit später stellte sich der gemeldete Dachstuhlbrand als Kaminbrand heraus, nach rund zwei Stunden waren alle Einsätze abgearbeitet. Für die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte waren dies die Einsätze 216, 217 und 218 in diesem Jahr.
Die Frauen und Männer der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte absolvierten direkt im Anschluss ihren regelmäßigen Übungsdienst. Auf der Atemschutzübungsanlage traten die Atemschutzgeräteträger zur jährlichen Wiederholungsübung an. Dabei wird der Umgang mit dem Atemschutzgerät geübt, anschließend müssen die Feuerwehrleute zwei Mal bei Dunkelheit durch eine Hindernisstrecke kriechen und an Sportgeräten unter Atemschutz ihre Fitness unter Beweis stellen. Da die Ausbildung in der Atemschutzübungsanlage relativ zeitintensiv ist - nur kleine Trupps können gleichzeitig den Durchgang durch die Strecke absolvieren - war gleichzeitig eine Einsatzübung eingeplant, bei der ein Kellerbrand gelöscht werden sollte. Die Langzeit-Atemschutzgeräteträger, die speziell für Einsätze in der Baustelle des Scheibengipfeltunnels trainiert sind, absolvierten derweil eine spezielle Wiederholungsübung.