Am vergangenen Samstag absolvierten die Teilnehmer des Grundausbildungslehrgangs 2012 eine Fortbildung zum Thema: " Technische Hilfeleistung". Für die rund 20 Feuerwehrleute stand eher Ungewöhnliches auf dem Programm:
Die Absicherung von Gebäuden und Baugruben nach Bränden oder Einstürzen.
Handwerkliches Geschick war dabei gefragt, um etwa aus Holzbalken und Dielen Stützkonstruktionen zu zimmern, die instabil gewordene Wände erfolgreich stützen könnten. Zum Einsatz kam dabei der Abrollbehälter Bauunfall, der neben zahlreichem Werkzeug auch einen großen Vorrat an verschiedenen Bauhölzern mitbringt. Teamwork und Muskelkraft waren dabei gefragt - ob beim Aufstellen der Konstruktionen oder beim Materialtransport. Immer wieder wurde deutlich: im Ernstfall sind gute Absprachen gefragt und müssen auch die eher ungewohnten Handgriffe sitzen, um die Gefahr beim Aufenthalt im "Trümmerschatten", (also der Umgebung, in der Trümmerteile beim Einsturz gefährlich werden können) gering zu halten.
Eine weiteren Lerninhalt stellte das Abstützen von Decken da: mit Holzbalken und ausziehbaren Stützen, die jeweils immerhin bis zu zehn Tonnen stützen können, wurde zunächst in der Tiefgarage gearbeitet. Später sollte ein einsturzgefährdeter Betonblock oberhalb eines Türrahmens gesichert werden - ohne den Türsturz anzuheben und unter Beachtung der Tatsache, dass auch die darunter liegende Tiefgaragendecke entsprechend gestützt werden müsste. Die Lokalisierung des zu stützenden Bereiches, ein Stockwerk tiefer, war dabei eine Herausforderung, zumal die Grundrisse der Stockwerke nicht übereinstimmten.
Anschließend sollte eine Baugrube, in der sich ein Unglück ereignete und deren Wände instabil wurden, abgesichert und verschalt werden. Eine Übung, die großen Materialaufwand mit sich brachte und die Teilnehmer der Fortbildung auch körperlich anstrengte. Galt es doch, eine Konstruktion aus Dielen und Balken vorsichtig in die "Tiefe" des Durchgangs der Fahrzeugwerkstatt abzulassen und dann dort zu stabilisieren - unter anderem auch unter Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät.
Die Ausbilder für die zweite Fortbildung im Rahmen der Truppmannausbildung waren allesamt Angehörige der Abteilung "Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte". Neben der Fortbildung zum Thema: Technische Hilfeleistung haben die Teilnehmer der Grundausbildung 2012 zuvor bereits eine ebenfalls ganztägige Fortbildung zum Thema: Retten absolviert, bei der hauptsächlich die patientenschonende Rettung mit der Leiter und dem Teleskopmast geübt wurde. Im kommenden Jahr stehen zwei weitere Fortbildungstage zu den Themen: "Brandeinsatz" und "Umgang mit Gefahrgut" an.
Für die jungen Feuerwehrangehörigen sind dies indes nicht die einzigen Lehrgänge nach der Grundausbildung. Sie absolvierten zudem bereits einen Sprechfunklehrgang und erlernten den Umgang mit der Motorsäge. Auch zu Atemschutzgeräteträgern wurden die meisten neuen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner bereits ausgebildet.