Erst das Hochwasser Ende Mai, dann die Serie von Brandstiftungen, die mit dem Großbrand in der Reutlinger Wiesstraße ihren traurigen Höhepunkt fand, und Ende Juli dann der verheerende Hagelsturm, ...
der die Feuerwehren in der Region an ihre Grenzen brachte und Überlandhilfe in großem Umfang nötig machte - das Jahr 2013 hielt die Feuerwehrleute in der Region auf Trab und ließ sie gleich zweimal den Ausnahmezustand ausrufen.
Auch die Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte der Feuerwehr Reutlingen griff bei einer Vielzahl von Einsätzen in das Geschehen ein. Und so kam der lange geplante Abteilungsausflug nach Berchtesgaden Ende September genau richtig, um im Kreise der Kameraden und ihrer Partner einmal entspannt Zeit zu verbringen. So machte sich am 27. September ein Bus aus der Reutlinger Feuerwache in die Berge auf – neben den Angehörigen der Abteilung Stadtmitte nahmen auch zahlreiche Mitglieder der Altersabteilung den Ausflug gerne an.
Ein abwechslungsreiches Programm ließ an diesem Wochenende bei den Reutlinger Feuerwehrleuten keine Langeweile aufkommen. Zunächst wurde das Salzbergwerk Berchtesgaden besichtigt, dessen Bergbautradition bereits im 16. Jahrhundert ihren Ursprung hatte. Noch heute wird in der riesigen unterirdischen Anlage Salz abgebaut und anschließend in Bad Reichenhall vertrieben. Das Kontrastprogramm zum Besuch unter Tage bot anschließend das Kehlsteinhaus auf dem 1834 Meter hohen Kehlstein. Die Nationalsozialisten hatten das unter großem Aufwand gebaute Kehlsteinhaus Adolf Hitler zum Geburtstag geschenkt . Während es damals für Diplomatenbesuche genutzt wurde, ist es nun ein Ausflugsrestaurant, das zudem einen einmaligen Blick über die Berchtesgadener Alpen erlaubt.
Die Geschichte des Obersalzbergs als einstigem „Führersperrgebiet“ erkundeten anschließend einige Reutlinger im nahegelegenen Dokumentationszentrum, während andere Kameraden sich an einer in der Nähe startenden Oldtimer-Rundfahrt erfreuten. Erst der Besuch unter Tage, dann der Ausflug in luftige Höhen auf dem Kehlstein – einen Tag später sollte es dann noch auf das Wasser gehen: Gemeinsam füllten die Reutlinger Feuerwehrleute nahezu ein komplettes Ausflugsschiff auf dem nahegelegenen Königssee, um die Wallfahrtskapelle St. Bartholomä zu besuchen. Pech hatten die Reutlinger dabei allerdings, da der Nebel sich unbarmherzig zeigte und den Blick auf die rund um den Königssee befindlichen Berge verwehrte.
Am Sonntag-Nachmittag kehrten die Ausflügler schließlich auf die Reutlinger Feuerwache in der Hauffstraße zurück, wo ein gemeinsames Abendessen den Ausflug abrundete. Übrigens: Selbstverständlich wurde bei den Planungen des Ausfluges auch an die Sicherheit gedacht - die Alarmierung der verbliebenen Feuerwehrleute der Abteilung Stadtmitte wurde umgestellt, bei größeren Schadenslagen hätte die Abteilung Betzingen den zweiten Löschzug gestellt. Letztlich gab es während des Ausflugs aber nur einen Einsatz für die Abteilung Stadtmitte, die bei einem Fehlalarm der Brandmeldeanlage am Klinikum am Steinenberg mit den verbliebenen Kräften den Löschzug der Berufsfeuerwehr um ein Löschgruppenfahrzeug und das Tanklöschfahrzeug ergänzte.
Nach dem Ausflug holte der Alltag die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte schnell wieder ein: Bei zwei Zimmerbränden wurden drei Verletzte mit Rauchgasvergiftungen behandelt, am vergangenen Wochenende stellte die Abteilung zudem an beiden Renntagen eine Brandwache auf dem Reutlinger Motocrossgelände.
Alexander Thomys
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