Hilfsfristen locker eingehalten

Die Abteilung Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr wurde 2012 zu 246 Einsätzen gerufen. Auf der Abteilungsversammlung zogen die Feuerwehrleute um Kommandant Christoph Haas nun Bilanz.

 


"Unheimlich hohe Schlagzahl": Die Freiwilligen der Feuerwehr Stadtmitte beim Einsatz im Wendler-Areal. Foto: Privat

 

Ob bei Brandeinsätzen, aufwendigeren technischen Hilfeleistungen oder bei Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen: Neben der Berufsfeuerwehr sind oft auch Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte mit im Einsatz. Sie ergänzen den Löschzug der Berufsfeuerwehr in vielen Fällen um ein zweites Löschgruppen- und ein Tanklöschfahrzeug, das mit rund 4800 Litern Löschwasser an Bord auch in entlegenen Gebieten eine Wasserversorgung kurzfristig sicherstellen kann. Weitere Mitglieder der Abteilung Stadtmitte sorgen zugleich für die Besetzung der Feuerwehrwache und sind bei Folgeeinsätzen als erste am Einsatzort.

Entsprechend wichtig ist eine funktionierende Bereitschaft der Abteilung. Und diese konnte ihre Aufgaben im vergangenen Jahr gut erfüllen, wie der stellvertretende Abteilungskommandant Markus Haid bilanzierte. "Wir haben unsere Hilfsfristen locker eingehalten." Die 61 Feuerwehrleute umfassende Abteilung ist nach einer Alarmierung immer schnell zur Stelle. "Ein ganz großes Kompliment" gab es dafür auch vom Gesamtkommandanten der Reutlinger Wehr, Harald Herrmann, der auch um die Belastung der Freiwilligen bei immerhin 246 Einsätzen wusste. "Wir hatten eine unheimlich hohe Schlagzahl, die ihr alle mitgegangen seid", lobte Herrmann. 27 Mal rückte die Abteilung Stadtmitte dabei selbstständig zu Folgeeinsätzen aus.

Neben einem Wohnungsbrand im Laisen und einem Garagenbrand blieb dabei der Großbrand in Metzingen im Mai in Erinnerung. "Das war einprägend", erinnerte sich Haid. Gegen 2.30 Uhr in der Nacht rückte die Abteilung Stadtmitte neben der Berufsfeuerwehr mit sechs Fahrzeugen zur Überlandhilfe nach Metzingen aus. Dort beteiligte sich die Reutlinger Wehr zunächst an der Menschenrettung und anschließend an den umfangreichen Löscharbeiten, die bis in den Nachmittag andauerten. Dennoch starben zwei Personen bei dem Großbrand, dessen mutmaßlicher Brandstifter in Tübingen vor Gericht gestellt wird.

Auch für die Zukunft sieht sich die Abteilung Stadtmitte gerüstet. So verzeichnete die Abteilung sieben Übertritte aus der Jugendfeuerwehr, weitere Zugänge schlossen sich von anderen Feuerwehren an oder absolvierten als Neueinsteiger die Grundausbildung. Vier weitere Feuerwehrleute konnten auf der Abteilungsversammlung als Anwärter begrüßt werden, sodass die Abteilung die Mannschaftsstärke von 2011 mit 65 Feuerwehrleuten wieder erreicht. Die Jugendfeuerwehr der Abteilung Stadtmitte konnte ihre Mannschaftsstärke trotz sieben Übertritten in die Einsatzabteilung auf 24 Jugendlichen halten, die sich insgesamt zu 33 Diensten und weiteren Aktionen trafen. Die Altersabteilung zählt nach dem Tod von Eugen Junger nunmehr 23 Mitglieder und durfte sich auf der Hauptversammlung über zwei besondere Ehrungen freuen: Gerhard Ernst und Rolf Heß wurden für 70 Jahre Dienstzugehörigkeit geehrt.

Die Freiwilligen absolvierten 24 Pflichtdienste sowie 16 zusätzliche Übungsdienste und sechs Maschinistendienste. Neben der Grundausbildung wurden zahlreiche Angehörige der Abteilung zu Sprechfunkern ausgebildet, außerdem ließen sich 16 Wehrmänner und -frauen an Langzeitatemschutzgeräten ausbilden, die für die Rettungswehr an der Baustelle des Achalmtunnels benötigt werden.

Zwei Angehörige der Abteilung ließen sich zu Truppführern ausbilden, Stephan Riehle wurde zum Gruppenführer ausgebildet. Zehn Angehörige der Abteilung erwarben sich zudem das Leistungsabzeichen Bronze. In einem mehrwöchigen Training übten die Feuerwehrleute dabei einen Lösch- und Rettungseinsatz, bei dem neben der Wasserversorgung zwei Rohre zur Brandbekämpfung verlegt werden mussten und eine Person per Steckleiter gerettet wird - in einem Zeitfenster von sieben Minuten. Bei den meisten Ausbildungen waren Angehörige der Abteilung auch als Ausbilder im Einsatz.