Hauptversammlung Feuerwehr Reutlingen - Reutlinger Nachrichten 30.01.2012

Das Gesamtsystem funktioniert gut

 

Reutlingen.  Mehr als 1500 Einsätze bewältigte die Feuerwehr Reutlingen mit ihren Abteilungen im vergangenen Jahr. Während der Hauptversammlung standen neben den Rück- vor allem Ausblicke und jede Menge Dank an.

 Unbenannt

 

Gerhard Fauser ist nun Ehrenkommandant. Glückwünsche gabs von Kommandant Harald Herrmann (links) und Bürgermeister Peter Rist (rechts).

 

 

"Wir in Reutlingen wissen, was wir von unserer Feuerwehr haben und können uns in Notlagen auf sie verlassen", erklärte Bürgermeister Peter Rist während der Hauptversammlung der Feuerwehr am Freitagabend. Doch nicht nur, dass die Einheiten leistungsfähig seien, auch die Feuerwehrleute seien hochmotiviert und "waren immer da, wenn sie gebraucht wurden". Neben dem enormen Engagement und der bravourösen Leistung, so Rist weiter, sei die Feuerwehr aber "ein grundsolider Pfeiler in der Sicherheitsarchitektur der Stadt". Wobei nur ein Teil der guten Arbeit das Gerät sei. Ohne den Menschen sei nämlich das beste Fahrzeug nichts wert.

Wie eingespannt die Feuerwehr im vergangenen Jahr war, zeigte hingegen der Jahresrückblick. Denn die 13 freiwilligen Abteilungen sowie die Berufsfeuerwehr mussten 2011 insgesamt 1514 und damit 436 Mal öfter als noch im Jahr davor ausrücken. Wobei die Gründe für die gestiegene Zahl laut Kommandant Harald Herrmann in zwei großen Unwettereinsätzen sowie einem allgemeinen Anstieg aller Einsatzarten liegen würden.

Neben der Vielzahl an Aufgaben hob der Kommandant aber auch die Dynamik des vergangenen Jahrs sowie drei Schwerpunktthemen hervor. Die lagen in der Überarbeitung der Feuerwehrsatzung, der Organisationsanpassung bei der Berufsfeuerwehr sowie im Erhalt der ehrenamtlichen Strukturen samt der Nachwuchsförderung. Und da sei es vor allem bei Letzterem schwieriger geworden, "in einigen Stadtbezirken genügend Nachwuchs in die Jugendfeuerwehren zu bekommen", weshalb mit der Einrichtung der Kinderfeuerwehr eine Möglichkeit geschaffen worden sei, künftig Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren in die Feuerwehr aufzunehmen.

Trotzdem erklärte Herrmann bei der Versammlung am Freitagabend angesichts der guten Arbeit weiter: "Ich kann feststellen, dass das Gesamtsystem Feuerwehr aus vorbeugendem und abwehrendem Brandschutz gut funktioniert." Voraussetzung sei jedoch das schnelle Eingreifen einer auch zukünftig personell und technisch gut ausgerüsteten Feuerwehr.

Während die Zahl mit 62 Berufsfeuerwehrleuten und 403 aktiven Feuerwehrangehörigen in den einzelnen Abteilungen weitestgehend gleich geblieben sei, mahnte Herrmann trotzdem an, die Personalentwicklung im Auge zu behalten. Liege der Altersschnitt derzeit doch bei knapp 37 Jahren, wobei die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen geschrumpft sei.

Darüber hinaus und trotz der Anschaffung neuen Geräts seien außerdem 29 Fahrzeuge älter als 20 Jahre, wie der Kommandant ausführte. Sein Fazit deshalb: "Auch in den kommenden Jahren wird es notwendig sein, rund eine Million Euro jährlich in die Ersatzbeschaffung der Fahrzeuge zu investieren." Außerdem werde die Leitstelle 2013 zehn Jahr alt, weshalb bereits jetzt zahlreiche Komponenten ihr Lebensende erreicht hätten. Trotz der mahnenden Worte meinte Kreisbrandmeister Wolfram Auch: "Die Leistungsbilanz der Feuerwehr Reutlingen ist eindrucksvoll."

Darüber hinaus sei die Arbeit in Reutlingen oftmals richtungsweisend, weshalb die Reutlinger Feuerwehr einerseits ein unverzichtbarer Partner für den Kreis und andererseits für ihre Aufgaben gut vorbereitet sei.